Vom “Edel-Fan” zum „Hombe-Referee“

Zückt die farbigen Karten hoffentlich nur fürs Foto. Joachim "Männi" Albrecht legt die Schiedsrichterprüfung der Sportkegler mit Erfolg ab

Joachim „Männi“ Albrecht steigt beim SKC Unterharmersbach als Schiedsrichter ein.

Ja, auch im Kegelsport trifft man sie an, die Schiedsrichter. Sie werden ab und an in den Bezirksligen eingesetzt, öfters in den Verbands- und Landesligen, dann auch meist bei brisanten Duellen.
In den Bundesligen muss zu jedem Spiel ein Unparteiischer die Partie leiten. Ab der Landesliga ist es auch für jede Mannschaft Pflicht entsprechend einen Schiedsrichter zu stellen, ansonsten wird eine Schiedsrichterausfallgebühr vom Verband erhoben. Und dies für JEDE Mannschaft ab der Landesliga aufwärts. Da Unterharmersbach mit den Frauen 1 und Männer 1 bis 3 gleich 4 Mannschaften in den entsprechenden Ligen vertreten ist summiert sich der Gesamtbetrag für den SKC auf knapp 800€ welcher er jedes Jahr dem Verband „abzudrücken“ hat.

Die Suche nach potentiellen Schiedsrichterinnen und Schiedsrichtern gestaltet sich entsprechend schwierig, da die Kegler bis ins hohe Alter meist selbst gern zur Kugel greifen. „In den letzten Jahren hatten wir immer mal wieder den ein oder andren Schiedsrichter.“, so der Vorsitzende Markus Wacker, „doch gerade jetzt, da wir die Frauen und auch die Männer 2 und 3 in den Verbands staffeln haben, ist der finanzielle Ausfall um ein vierfaches gestiegen. Den Betrag können wir für andere Zwecke sicher besser einplanen. Bei der Jugend zum Beispiel, daher schmerzt das im „Geldsäckle“ natürlich schon sehr! Umso mehr freut mich, dass wir mit „Männi“ zumindest einen Schiedsrichter stellen können.“

Der neue Hombe-Referee stellte sich den Fragen von Markus Wacker:

M.W.: „Wie kam es dazu, dass Du ein Edel-Fan vom SKC Unterharmersbach geworden bist?“
J.A.: “Durch einen Freund der beim SKC selbst Sportkegeln betreibt. Er hat mich mal zu einem Samstagsspiel eingeladen um mir mal ein Bild von seiner Sportart zu machen. Das hat mir so gefallen, die Atmosphäre und Freundlichkeit von den Mitgliedern des SKC, dass ich immer wieder gekommen bin und das bis heute noch tue.“

M.W.: „Was macht für Dich den Reiz vom Sportkegeln aus?“
J.A.: „Der Reiz des Sportkegelns ist für mich, dass man bei 120 Wurf keine großen Schwächen zeigen darf. Sonst ist das Spiel ganz schnell vorbei. Bei vielen anderen Sportarten kann man sich während dem Spiel mal eine kleine Pause gönnen … beim Sportkegeln geht das nicht. Man muss Höchstleistungen bringen, besonders Konzentration und Kondition ist gefordert. Das sind Sachen die viele Menschen gar nicht wissen, da sie mit Sportkegeln nichts am Hut haben.“

M.W.: „Du bist jetzt DKBC Schiedsrichter, wie kam‘s dazu?“
J.A.: „Ja, DKBC Schiedsrichter bin ich jetzt. Als ich von der Vereinsführung gefragt worden bin ob das was für mich wäre habe ich nur kurz überlegt. Da ich selbst seit Jahren Hobbykegeln betreibe aber kein Sportkegler bin hab ich mir gedacht, ich helfe und unterstütze den Verein und den Kegelsport, der leider immer wieder als Randsportart bezeichnet wird, und lasse mich als Schiedsrichter ausbilden. Die Ausbildung hat richtig Spaß gemacht.“

M.W.: „Du musstest eine Prüfung ablegen. Wie war für Dich der Lehrgang?“ J.A.: „Ja die Prüfung. Viele Leute wissen garantiert nicht wieviel Regeln es beim Sportkegeln einzuhalten gilt. Es hat mich einiges an Zeit und auch Nerven gekostet mich auf die Prüfung vorzubereiten. Aber ich hab es geschafft. Jetzt freue ich mich auf meine ersten Einsätze beim Sportkegeln.“

M.W.: „Männi, vielen Dank für das Interview. Bei Deinen Einsätzen wünsche ich Dir, dass Du immer die korrekten Entscheidungen triffst!“.
J.A. dann abschließend: „Eines noch an unsere Leser: „Kommt doch einfach mal beim SKC Unterharmersbach vorbei und schaut euch Bundesliga Sport vom Feinsten an!“

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