SKC Unterharmersbach 1 – KSV Germania Neustadt 1
MP: 5:3
SP: 13,5:10,5
Kegel: 3218:3176
Schon bei der ersten Teilnahme im Deutschen Pokal qualifiziert sich die Frauenmannschaft des SKC Unterharmersbach für das Viertelfinale.
Die Gäste aus Thüringen hatten zunächst arge Probleme bei der Anfahrt. Bereits in der Nacht losgefahren stießen sie bei dem Wintereinbruch letztes Wochenende auf unzählige Staus, Unfälle und weitere Behinderungen. Dass die zwei Kleinbusse am Ende auch noch durch das Navi frühzeitig von der Autobahn A5 bei Appenweier runter, durch das Renchtal und über den frisch verschneiten Löcherberg gelotst wurden machte hier nicht mehr allzu viel Verspätung aus. Die Germaninnen hatten durch diese abenteuerliche Fahrt also schon vor Spielbeginn genügend Adrenalin im Blut. Mit gut einer Stunde und zwanzig Minuten Verspätung konnte dann das Spiel vor ausverkauften Haus „angepfiffen“ werden.
Gleich ab der ersten Kugel wurde klar: Heute wird nicht nur von den einheimischen „Hexen“ der Kessel angeheizt. Die mitgereisten thüringischen Fans stimmten genauso lautstark ihre Anfeuerungsrufe an. Etwas überrumpelt konnte dann der Gastgeber zunächst den Neustädtern nicht folgen. Doch Luisa Fehrenbach (537 Kegel) steigerte sich gegen Kerstin Henske (562 Kegel) und stand trotz weniger Kegel kurz vor dem Punktgewinn, doch 3 Kegel sollten auf der letzten Bahn fehlen. Nebenan ging Nicole Bär (499 Kegel) trotz verhaltenem Beginn gegen Patricia Buchholz (225 Kegel) in Führung. Jutta Zimmermann übernahm und fand auch gleich ins Spiel. Mit 265 Kegel bot sie nun der Germanin die Stirn, doch mit 263 Kegel ließ sie sich nicht mehr die Rostbratwurst vom Grill mopsen. 0:2 und ein Minus von 44 Kegel war die Ausbeute der Gäste.
Die Sorgenfalten auf der Stirn von Bianca Zimmermann verflogen mit zunehmender Spieldauer.
Mit 571 Kegel markierte sie den Partiebestwert.
Im Mittelpaar gingen dann die beiden Mannschaftsstärksten auf die Bahn, Bianca Zimmermann für den SKC und Claudia Liewald für den KSV. Beide gingen dann jeweils für Ihre Mannschaft mit 2 Sätzen in Führung, hier schien sich keine Veränderung auf der Anzeigetafel abzuzeichnen. Doch ab der Mitte des Spiels zogen die Schwarzwälderinnen wieder stärker am Tau. Während Bianca Zimmermann (571 Kegel) ihr Duell komplett mit 4:0 Sätzen durchzog begann sich nun Natascha Beck gegen die schwächer werdende Claudia Liewald zu wehren, mit Erfolg. Der gesamte Vorsprung konnte die Unterharmersbacherin aufholen und stand sogar vor dem Punktgewinn. Doch ein Dreier auf der Mitte im letzten Wurf war auf zu viel Sicherheit gespielt und so kam der KSV mit Claudia Liewald mit 515:512 Kegel gerade noch mal so davon. Der thüringische Zweitligist führte also weiterhin mit 3:1 Mannschaftspunkte musste aber die Führung in den Kegeln an Unterharmersbach abtreten.
Natascha Beck (hinten) brachte der favorisierten Claudia Liewald fast noch eine Niederlage bei.
Auch die Schlusspaarung war dann hart umkämpft. Doch mit Wurf für Wurf sollte sich Unterharmersbach an die Sensation ran arbeiten. Katrin Schondelmaier (561 Kegel) ging auf der ersten Bahn mit 20 Kegel in Führung und behauptete den Vorsprung bis zum Schluss gegen Christin Einsiedel (546 Kegel). Jana Wittmann sah sich im spannenden Duell gegen Jasmin Molle nach drei Bahnen mit 1:2 und Minus einem Kegel unter starkem Beschuss. Doch auf der Schlussbahn ließ sie mit 149 Kegel zum 557:540 Kegel bei 2:2 Sätzen nichts mehr anbrennen. Unterharmersbach brachte so drei Duelle und 42 Kegel für die zwei Zusatzpunkte zum 5:3 nach Hause. Die Sensation war perfekt und die Unterharmersbacher Mädels waren ein weiteres mal nicht zu halten. Die Gäste, keineswegs niedergeschlagen, zeigten sich von der Kulisse beeindruckt und bestätigten, dass sich die lange, abenteuerreiche Fahrt in den Schwarzwald trotz der Niederlage gelohnt hat. So gewann der SKC nicht nur das Achtelfinale, sondern auch neue Sportfreunde mit denen Freundschaftsspiele bereits am Samstagabend in Planung gingen.